Von 6,25 BTC auf 3,125 BTC

In der heutigen Nacht auf den 20. April um etwa 02:10 Uhr (CET) wurde der 840.000 Block in der Bitcoin-Blockchain geschürft und mit diesem die sogenannte “Block Subvention” von 6,25 BTC auf 3,125 BTC pro neuem Block halbiert. 
Dieses “Halving” findet nur alle 210.000 Blöcke (in etwa alle 4 Jahre) statt und wurde weltweit von der Bitcoin-Community als eine Art “Silvester” gefeiert.

Wie hat Bitcoin reagiert?

Obwohl die Halbierung der Block-Subvention eigentlich keinen direkten Einfluss auf den Preis nimmt (beziehungsweise nehmen sollte) wird bei solchen Großereignissen dennoch immer wieder auf den Preis und dessen unmittelbare Bewegungen geschaut.

Tatsächlich reagierte der Preis überhaupt nicht - entgegen der Falschaussagen einiger selbst ernannter “Experten”, die behaupteten, dass sich der Preis halbieren würde.

 

Besonderheiten im Block

Wie auch schon im letzten Halving-Block (630.000) oder dem Block 666.666 wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Block 840.000 einige Besonderheiten und versteckte Nachrichten geben.

Eine Besonderheit ist definitiv die unfassbare Höhe der bezahlten Transaktionsgebühren von insgesamt ~37,63 BTC (rund 2,5 Millionen US-Dollar). Eine einzelne Transaktion war bereit eine Gebühr von etwa 430.000 US-Dollar zu bezahlen, um Platz in diesem besonderen Block zu erhalten. 

In den kommenden Tagen wird es sicherlich einige weitere Infos zu Nachrichten im Block geben. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Auswirkungen auf Miner

Zunächst führt das Halving zu einem unmittelbaren Rückgang der Einnahmen für die Miner. Bei gleichbleibenden Betriebskosten wie Stromverbrauch und Hardware-Amortisation kann dies für einige Miner untragbar werden, insbesondere wenn die Preise für Bitcoin nicht entsprechend steigen, um diesen Rückgang auszugleichen. Miner, die auf älterer oder weniger effizienter Hardware operieren, könnten sich gezwungen sehen, ihre Mining-Aktivitäten einzustellen, da die Kosten den Ertrag übersteigen. Wie sich die Bitcoin-Hashrate entwickeln wird, werden wir in den kommenden Tagen und Wochen beobachten.

Effizienz wird somit zu einem noch kritischeren Faktor im Mining-Geschäft. Miner, die in fortschrittliche Mining-Technologie investieren können, die eine höhere Hashrate bei geringerem Energieverbrauch bietet, sind besser positioniert, um auch bei niedrigeren Blockbelohnungen profitabel zu bleiben. Einige Kritiker befürchten, dass dies zu einer weiteren Zentralisierung des Minings führen könnte, da große Mining-Operationen eher in der Lage sind, Skaleneffekte zu nutzen. 

 

Extreme Gebühren könnten folgen!

Historisch gesehen führte bisher jedes Halving zu einem Anstieg der öffentlichen Aufmerksamkeit und der aktiven Beteiligung am Netzwerk, was wiederum zu einer Zunahme der Transaktionsvolumina und somit auch der Gebühren führte. Dieser Effekt könnte beim kommenden Halving durch zusätzliche Faktoren wie die Einführung des Bitcoin-Runes-Protokolls und die zunehmende Nutzung des Ordinals-Protokolls jedoch verstärkt werden.

Das Ordinals-Protokoll erlaubt es, “digitale Artefakte” direkt auf der Bitcoin-Blockchain zu speichern, indem es den Raum in einzelnen Transaktionen nutzt, um Daten wie Bilder oder Texte einzubetten. Diese Praxis, die zunehmend populär wird, führt zu einem höheren Bedarf an Blockspeicherplatz. Insbesondere die Einführung von Runes, einem neuen Tokenstandard, hat das Potenzial, die Nachfrage nach Transaktionsspeicherplatz weiter zu steigern. Die Runes wurden nun mit dem Halving-Block eingeführt und haben bereits im Vorfeld Interesse und Spekulationen innerhalb der Community ausgelöst. Einige Marktbeobachter gehen in den kommenden Wochen sogar von Transaktionsgebühren oberhalb der 1000sat/vb aus!

Bitcoin wird zum härteren Asset als Gold

Mit dem 4. Halving hat sich auch die Inflationsrate von Bitcoin halbiert – von rund 1,7 auf 0,85 Prozent. Das bedeutet, dass der Anteil an Bitcoin, die pro Jahr hinzukommen, an der bis dato zirkulierenden Menge fortan nur noch bei 0,85 Prozent liegt. 

Damit hat Bitcoin erstmals eine niedrigere Inflation als Gold. Die Inflationsrate des Edelmetalls lag in der Vergangenheit relativ stabil bei um die 1,5 Prozent, obwohl die Anreize bei einem höheren Goldkurs steigen, vermehrt auf die Suche danach zu gehen. 

Bitcoin ist entsprechend ab diesem Tag das härtere Geld als das Edelmetall, das sich über viele Jahrhunderte aufgrund seiner Knappheit als das Geld der Menschheit etabliert hatte – zumindest bis US-Präsident Richard Nixon die Konvertibilität des US-Dollars in Gold im Jahr 1971 "temporär" ausgesetzt hat.

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