In den vergangenen Monaten hat sich im Home-Mining-Bereich viel getan. Es sind viele neue Modelle von ASIC-Minern für zu Hause auf den Markt gekommen und immer mehr Menschen begeistern sich für den Mining-Prozess. Neben dem Nerdminer hat in der letzten Zeit vor allem das Open-Source-Bitcoin-Solo-Miner-Projekt BitAxe, das von skot initiiert wurde, den Home-Mining-Markt bewegt.

Auf Grundlage von BitAxe entstanden zahlreiche unterschiedliche Modelle eines kleinen Home-ASIC-Miners, wobei die Leistung und Effizienz vom Typ und der Anzahl der Mining-Chips abhängt. Bisher decken die verschiedenen, auf BitAxe basierenden Modelle eine Bandbreite von circa 450 Gigahash pro Sekunde (GH/s) bei 10 Watt bis circa 8 TH/s bei 230 Watt ab.

Die kleinen Home-Miner eignen sich vor allem zum Kennenlernen des Bitcoin-Mining-Prozesses, wobei die Teilnahme an der im Durchschnitt alle zehn Minuten stattfindenden „Lotterie“ mehr einer nebensächlichen Spielerei ähnelt. Denn die Wahrscheinlichkeit, mit solchen ASICs tatsächlich einen Block zu finden, ist sehr gering.

Mit einer Hashrate von 500 GH/s, was der Leistung des neuen NerdAxe-Modells entspricht, besteht pro Tag zurzeit eine Wahrscheinlichkeit von 0,000011 Prozent, erfolgreich einen Block zu finden, das heißt, in einem Wettstreit mit tausenden anderen Maschinen die passende Zahlenfolge zu erraten, die durch einen mathematischen Prozess eine Referenz zu allen vorherigen Blöcken bildet.

Dementsprechend überrascht war die Bitcoin-Community, als gestern Abend ein BitAxe-Solo-Miner erstmals einen Block gefunden hat.

#bitaxe hat heute Geschichte geschrieben, indem es den ersten Block gefunden hat
@ClueWant

Block 853742 – der erste BitAxe-Block

Der Block 853742 wurde am 24. Juli um 19:43:43 Uhr (CEST) der Bitcoin-Blockchain hinzugefügt. Der 1,77 MB große und 3,99 MWU schwere Block beinhaltet 4353 Transaktionen mit Gesamtgebühren von 0,067 BTC (knapp 4.500 US-Dollar). Zusammen mit der Block-Subvention beträgt die komplette Block-Belohnung 3,192 BTC (knapp 212.000 US-Dollar). Davon hat der BitAxe-Miner 3,12864161 BTC erhalten, also mehr als 204.600 US-Dollar – der Rest ging mit einer zweiten Transaktion womöglich an den Solo-CKPool.

Wer ist der Glückspilz?

Neben den self-hosted Solo-Minern ist der Solo-CKPool der einzige relevante Solo-Pool. Solo-CK bestätigte auf der Plattform 𝕏 den 290. Block, der auf https://solo.ckpool.org/ gefunden wurde. Dabei verriet der Pool auch Details zum Miner und seinem unglaublichen Glück.

Herzlichen Glückwunsch an den Miner mit dem ersten BitAxe-Block, der mit einer winzigen Hashrate von nur 3 Terahash den 290. Solo-Block auf solo ckpool gefunden hat! Mit dieser Hashrate würde man im Durchschnitt nur alle 3500 JAHRE einen Block finden, oder mit einer Chance von 1 zu 1,2 MILLIONEN pro Tag! […]
Statement @ckpooldev

Hinzu kommt, dass der Miner an dieser Adresse wohl erst vor 19 Tagen begonnen hat, zu minen. Dabei soll er auch erst in den vergangenen 24 Stunden seine Hashrate auf 3 Terahash pro Sekunde (TH/s) angehoben haben.

Unglaublich, den Protokollen zufolge scheint er erst vor 19 Tagen mit dem Solo-Mining an dieser Adresse begonnen und seine Hashrate erst in den letzten 24 Stunden auf 3TH erhöht zu haben. Es gibt keine Möglichkeit herauszufinden, ob er an einer anderen Adresse mit zusätzlicher Hashrate gemined hat, aber das ist unwahrscheinlich.
Statement @ckpooldev

Tatsächlich waren es sogar mindestens 3,86 TH/s (Tagesdurchschnitt circa 500 GH/s), wie die Daten des Miners circa 45 Minuten nach dem gefundenen BitAxe-Block belegen. Seitdem ist der Miner jedoch ausgeschaltet.

Der Miner könnte also mit einem Bitaxe 401 Supra oder NerdAxe begonnen und in den letzten 24 Stunden nach und nach weitere Geräte hinzugefügt haben. Natürlich könnte es aber auch ein herunter geregelter S9-Miner gewesen sein, dessen Leistung langsam nach oben gefahren wurde, denn die der Adresse hinzugefügten Endung „.bitaxe“ – die wohl der Hinweis auf den BitAxe gegeben hat – kann der Miner selbst frei bestimmen, was jedoch nicht der Wahrheit entsprechen muss. Doch wieso sollte man bei einer so geringen Wahrscheinlichkeit und bei so einer kurzen Einsatzzeit falsche Angaben machen? Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich wirklich um einen BitAxe-Miner gehandelt haben muss.

Der Miner hatte also tatsächlich unglaubliches Glück, in so kurzer Zeit (24 Stunden) und mit so wenig Hashrate (durchschnittlich ca. 500 GH/s an diesem Tag) einen Block zu finden. Es bleibt abzuwarten, ob der glückliche Miner an die Öffentlichkeit geht und zusätzliche Beweise für sein BitAxe-Glück liefert, was jedoch eher unwahrscheinlich ist.

Für die Home-Mining-Branche ist der BitAxe-Block natürlich ein ebenso bedeutendes Ereignis. Der BitAxe-Block hat gezeigt, dass es mit den kleinen Home-Mining-Modellen auch klappt, sodass die Nachfrage nach derartigen Geräten zunehmen könnten. Steigende Preise sind möglich, aber aufgrund der wachsenden Konkurrenz, wie dem BMM 100 Mini Miner des Bitcoin-Mining-Urgesteins Braiins oder dem Nerdminer-Nachfolger NerdAxe, eher unwahrscheinlich. Zudem besteht auch die Möglichkeit, sich mit den Einzelteilen einen Solo-Miner selbst zu konstruieren oder sich günstige, ausgemusterte Industriegeräte zu besorgen, anstatt auf die fertigen Home-Miner-Modelle zurückzugreifen. Die steigende Nachfrage würde sich letztlich positiv auf das Netzwerk auswirken, da die Dezentralität des Mining-Prozesses zunimmt. 

Lotterie-Miner
NerdAxe

NerdAxe

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Stefan

Über den Autor: Stefan

Stefan ist studierter Medienwissenschaftler und Sinologe sowie selbstständig im künstlerisch-publizistischen Bereich. Neben den monetären Eigenschaften interessiert er sich vor allem für die sozialen und ökologischen Aspekte von Bitcoin und dem Bitcoin-Mining.

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