Die Chicago Mercantile Exchange (CME), die größte Futures-Börse der Welt, soll derzeit planen, bald den Handel mit Bitcoin anzubieten. Dies berichtete heute die Financial Times unter Bezugnahme auf nicht namentlich genannte Personen, welche mit denen im Hintergrund ablaufenden Gesprächen vertraut sein sollen.

Bald Bitcoin-Handel über die CME?

Schon seit dem Jahr 2017 sind Bitcoin-Futures an der CME handelbar. Futures sind jedoch Wertpapiere, die nicht mit einem Asset gedeckt sind, sondern eine Art Wette auf den zukünftigen Preis darstellen. Laut dem Bericht der Financial Times soll die Firma hinter der größten Futures-Börse, die CME Group, jetzt aber auch vorhaben, den Handel mit Bitcoin direkt zu ermöglichen.

Damit möchte das 75 Milliarden US-Dollar schwere Finanzunternehmen wohl von der steigenden Nachfrage der Wall Street an Bitcoin profitieren, heißt es im Artikel der Financial Times. Die Quellen der Tageszeitung, sagten zudem, dass die CME Group Gespräche mit Tradern geführt hat, die Kryptowährungen auf einem regulierten Marktplatz handeln wollen. 

Die Einführung eines Bitcoin-Spot-Handels an der CME, die derzeit auch die größte Börse für Bitcoin-Futures ist, würde es Tradern erleichtern, sogenannte Basisgeschäfte zu tätigen. Bei dieser unter professionellen Tradern weitverbreiteten Strategie leihen sich die Markteilnehmer Geld, um Terminkontrakte (Futures) zu verkaufen und gleichzeitig Spot-Bitcoin zu kaufen. Der Gewinn entsteht bei diesem Geschäft aus der Preisdifferenz zwischen dem tatsächlichen Kurs eines Assets und dem der Futures auf dieses.

Die CME Group hat die vermeintlichen Pläne jedoch noch nicht bestätigt und gegenüber Reuters betont, dass sie sich nicht zu Spekulationen und Gerüchten äußern wird.

Institutionelles Interesse an Bitcoin steigt

Das vermeintliche Vorhaben der CME wäre ein weiterer Vorstoß großer Wall-Street-Institutionen in den Bitcoin-Markt. Seit die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC im Januar dieses Jahres den Bitcoin-Spot-ETFs die Zulassung erteilt hat, ist es institutionellen Investoren erstmals möglich, über die ihnen bekannten Strukturen in ein Anlageprodukt zu investieren, das mit Bitcoin gedeckt ist und den Kurs so gut wie eins zu eins abbildet.

Der Erfolg der Bitcoin-Spot-ETFs, die seit dem Handelsstart am 11. Januar über zwölf Milliarden US-Dollar an kumulierten Nettozuflüssen verzeichneten, lässt darauf schließen, dass das Interesse der Finanzunternehmen an Bitcoin groß ist. Dies wurde auch durch die 13F-Filings, die große Finanzdienstleister bis gestern bei der SEC einreichen mussten, deutlich. Aus diesen ging hervor, dass Vermögensverwalter, Hedgefonds und sogar ein staatlicher Pensionsfonds aus den USA die neuen Bitcoin-Spot-ETFs gekauft haben – Blocktrainer.de berichtete.

Bitcoin kommt immer weiter im Finanz-Mainstream an. Jede Infrastruktur, die Marktteilnehmern einen besseren Zugang zu dem Asset ermöglicht, ist weiterer Schritt in Richtung Massenadoption.