Im Oktober 2023 hat sich der italienische Hersteller von Luxussportwagen Ferrari dazu entschlossen, den Wünschen vieler Kunden nachzukommen und Zahlungen in den Kryptowährungen Bitcoin, Ether und dem Stablecoin USDC in den USA zu akzeptieren. Dazu arbeitet der Autohersteller mit dem Zahlungsdienstleister Bitpay zusammen, der die Zahlungen sofort in Fiatwährungen umtauscht und sie an Ferrari auszahlt, um Preisschwankungen zu umgehen. Zusätzliche Gebühren für die Kunden gibt es dabei nicht.

Damals hatte Ferrari bereits die Ausweitung dieser Zahlungsmöglichkeiten auf die europäischen Händlernetze angekündigt. Wie Reuters heute berichtet hat, soll die Zahlungsoption am Ende dieses Monats auch für europäische Kunden möglich sein.

Der Eintritt in den europäischen Markt folgt auf die erfolgreiche Einführung dieses alternativen Zahlungssystems in den Vereinigten Staaten vor weniger als einem Jahr, um die Händler dabei zu unterstützen, besser auf die sich entwickelnden Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen.
Statement von Ferrari gegenüber Reuters

Weitere Länder in Planung

Ferrari hat sich bisher nicht dazu geäußert, ob der Autohersteller in Europa mit anderen Zahlungsdienstleistern als Bitpay zusammenarbeiten wird. Doch das Unternehmen hat mitgeteilt, die Option der Kryptozahlungen bis Ende 2024 auch in anderen Ländern einzuführen, in denen Kryptowährungen nicht verboten oder eingeschränkt sind, wie es zum Beispiel in China der Fall ist.

Wann zieht Tesla nach?

Ferrari begründete die Einführung von Krypto-Zahlungsoptionen in den USA damit, dass „einige Kryptowährungen durch Softwareänderungen (Ethereum) und andere durch die Nutzung von mehr nachhaltigen Ressourcen (BTC) ihren CO₂-Fußabdruck stark verbessert haben“.

Umweltbedenken hatten den Tesla-CEO Elon Musk im Jahr 2021 dazu veranlasst, die kurz zuvor verkündete Akzeptanz von Bitcoin-Zahlungen bei dem Hersteller von Elektrofahrzeugen rückgängig zu machen, bis das Bitcoin-Netzwerk nachweislich mehr als 50 Prozent nachhaltige Energiequellen nutzt und ein positiver Zukunftstrend erkennbar ist.

Diesen Trend hat der Umweltaktivist und Unternehmer Daniel Batten mit seinem Modell „Bitcoin Energy & Emissions Sustainability Tracker“, kurz BEEST, nachgewiesen. Während der Energiemix von Bitcoin im Juli 2023 zu 52,6 Prozent aus nachhaltigen Energiequellen besteht, hat Batten im Juli 2024 einen Anstieg um 3,6 Prozent (auf 56,2 Prozent) festgestellt – Blocktrainer.de berichtete.

Es bleibt abzuwarten, ob Tesla und Elon Musk diese Entwicklung anerkennen und Bitcoin-Zahlungen erneut erlauben werden. Die Entscheidung von Ferrari, Krypto-Zahlungen nun auch in Europa zu gestatten, könnte den US-amerikanischen Elektroautohersteller zusätzlich unter Zugzwang bringen.

Für die Adoption von Bitcoin sind weitere Händler, die BTC als Zahlungsmittel akzeptieren, selbstverständlich positiv zu werten.

Stefan

Über den Autor: Stefan

Stefan ist studierter Medienwissenschaftler und Sinologe sowie selbstständig im künstlerisch-publizistischen Bereich. Neben den monetären Eigenschaften interessiert er sich vor allem für die sozialen und ökologischen Aspekte von Bitcoin und dem Bitcoin-Mining.

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