Nach einer Serie von Abflüssen hat der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) am gestrigen 3. Mai 2024 erstmals Nettozuflüsse verzeichnen können. In Anbetracht von fast vier Monaten kontinuierlicher Abflüsse, die nach der Umwandlung in einen Bitcoin-ETF im Januar begonnen hatten, wunderten sich viele Marktbeobachter über diese aktuelle Meldung.

Zuflüsse in Millionenhöhe

Laut den Statistiken von Farside Investors verzeichnete das Anlageprodukt von Grayscale Investments erstmals seit dem 11. Januar, also dem Tag der Umwandlung des GBTC in einen ETF, positive Nettozuflüsse. Die Abflüsse hatten sich bis dato auf rund 17,5 Milliarden US-Dollar belaufen. Zwar konnten auch die anderen Bitcoin-ETFs gestern Kapital aufsaugen, nach dem FBTC von Fidelity (102,6 Millionen USD) lag der GBTC mit rund 63 Millionen US-Dollar jedoch bereits an zweiter Stelle und konnte fast fünfmal so viele “Inflows” verzeichnen wie der Branchenführer BlackRock mit seinem IBIT (12,7 Millionen USD). Einige Experten, wie beispielsweise der Bloomberg-Analyst Eric Balchunas, konnten ihren Augen nicht trauen. Bei 𝕏 schrieb dieser:

Heilige Scheiße, $GBTC hatte heute Zuflüsse. Die etwa 80-tägige Durststrecke ist endlich vorbei. Ich musste meine Augen prüfen und die Daten doppelt checken, aber es ist wahr.
Eric Balchunas, ETF-Experte

Serie von Outflows gestoppt

Eine noch nie dagewesene Serie von Abflüssen prägte den Grayscale Bitcoin Trust über mehrere Monate hinweg, was vor allem auf die vergleichsweise hohe Management Fee zurückzuführen war. Während die Konkurrenzprodukte deutlich günstiger waren, entschlossen sich viele Anleger, ihre Gelder abzuziehen, obwohl der GBTC mit etwa 27 Milliarden USD an verwaltetem Vermögen der mit Abstand größte der ETFs war und das auch immer noch ist. Auch die Abverkäufe durch die insolventen Krypto-Firmen FTX und Genesis spielten eine große Rolle bei der Negativserie. Die beiden Pleite-Unternehmen verkauften in den vergangenen Wochen eine hohe Anzahl an GBTC-Anteilen, um ihre Gläubiger ausbezahlen zu können.

Ironischerweise stand respektive steht der IBIT von BlackRock mit rund 15,5 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen kurz davor, den GBTC, der nach der Outflow-Serie nur noch rund 17,5 Milliarden US-Dollar verwaltet, als größten ETF abzulösen. Jetzt baute GBTC den Abstand erstmals aus.

$GBTC war gerade dabei, seine Krone als größter Bitcoin-ETF an $IBIT zu verlieren, und dann, wie aus dem Nichts, hat er seinen ersten Zuflusstag!!!
BitMex Research

Mögliche Gründe für die Inflows

Mögliche Gründe für die Inflows lassen sich in verschiedenen Spekulationen finden. Zum einen wird angenommen, dass der Verkaufsdruck durch Genesis und FTX stark nachgelassen hat. Diese Verkäufe hatten, wie bereits erwähnt, einen erheblichen Einfluss auf den Abfluss von Geldern aus dem Grayscale Bitcoin Trust. Zum anderen wird vermutet, dass die jüngsten Inflows auch darauf zurückzuführen sind, dass Grayscale intensiv Werbung für den GBTC gemacht hat. So könnten die "Normie-Investoren", also weniger informierte oder unerfahrene Anleger, sich nicht allzu sehr mit den unterschiedlichen Gebührenstrukturen der Bitcoin-ETFs auseinandergesetzt haben und stattdessen einfach den größten ETF auf dem Markt gewählt haben. Der GBTC ist schließlich noch immer der größte Bitcoin-ETF, und trotz der höheren Management-Fee könnten die Anleger den "Marktführer" als sichere und zuverlässige Wahl betrachtet haben, ohne die Gebühren genauer zu vergleichen. Auch über mögliche Marktmanipulationen oder Käufe durch Barry Silbert und sein Family Office wurde in den sozialen Medien diesbezüglich debattiert. Die Frage, welche die realistischste oder korrekte Erklärung ist, können und wollen wir an dieser Stelle jedoch nicht beantworten.

Es handelt sich entweder 1) um Freunde und Familie (Barrys Family Office?) oder 2) um ein Unternehmen, das kaufen wollte und nicht warten wollte, bis die Compliance-Behörde oder sein Makler die anderen Ticker freigibt, oder 3) jemand hat beim Umschichten gepennt und nicht auf die Gebühren geachtet
Roger Sterling, @gammatime bei 𝕏

Der Bitcoin-Kurs stieg am gestrigen Handelstag um rund 6,5 Prozent, nachdem eine baldige Zinssenkung aufgrund der vermeldeten überraschend schlechten Arbeitsmarktdaten aus den USA wahrscheinlicher wurde.

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