Am Morgen des 20. September 2024 stellten Blockchain-Analysten fest, dass es Bewegungen auf fünf Wallets gibt, die aus der Anfangszeit von Bitcoin stammen und seit mehr als 15 Jahren nicht genutzt wurden. Die Transaktionen umfassen insgesamt 250 Bitcoin, die einige Wochen nach dem Genesis-Block, dem ersten Block der Bitcoin-Blockchain vom 3. Januar 2009, geminet wurden.

In der Bitcoin-Community wird spekuliert, wer wohl hinter diesen Wallets stecken könnte. Handelt es sich vielleicht sogar um ein Lebenszeichen von Satoshi Nakamoto?

Bitte beachten Sie, dass mehrere Miner-Wallets, die seit mehr als 15,5 Jahren ruhen, $BTC transferieren!

5 Miner-Wallets haben in der letzten Stunde 250 $BTC (15.9M $) transferiert.

Diese Wallets haben im Jahr 2009 50 $BTC (3,18 Mio. $) als Mining-Belohnungen pro Block erhalten.

Adresse:
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13J8FkimCLQ2EnP1xRm7yHhpaZQa9H4p8E
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Die Anfangszeit von Bitcoin

Nachdem der mysteriöse Schöpfer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, am 31. Oktober 2008 das Whitepaper von Bitcoin veröffentlichte und am 3. Januar 2009 mit dem ersten Block der Bitcoin-Blockchain das Netzwerk startete, konnten nur wenige Menschen erahnen, wie sich die Kryptowährung entwickeln würde. Dementsprechend widmeten sich nur wenige Personen dem Bitcoin-Mining, um das Netzwerk am Laufen zu halten und Transaktionen durchzuführen sowie neue Bitcoin zu erhalten und in Umlauf zu bringen.
Die weltweit erste Bitcoin-Transaktion in Höhe von 10 BTC hat Nakamoto am 12. Januar 2009 an den US-amerikanischen Softwareentwickler und Bitcoin-Pionier Hal Finney gesendet.
Die Anzahl der Miner war damals noch sehr gering, sodass es sich noch gelohnt hat, das Mining über einen normalen Desktop-Computer durchzuführen. Dabei kümmerte sich vor allem Satoshi Nakamoto persönlich um das Netzwerk, schürfte unzählige Blöcke und sammelte die Block-Subventionen, die anfänglich noch 50 BTC betrugen, auf zahlreichen Wallets.

Die nun reaktivierten Wallets stammen genau aus dieser Anfangszeit. Die bewegten Bitcoin sind alle Mining-Belohnungen und stammen aus den Coinbase-Transaktionen geschürfter Blöcke in dem Zeitraum vom 29. Januar bis 2. Februar 2009 – also nicht mal einen Monat nach dem Genesis-Block:

  • 1C4rE41Kox3jZbdJT9yatyh4H2fMxP8qmD
    Block 2247
    29. Januar 2009, 16:06 UTC
     
  • 18E5d2wQdAfutcXgziHZR71izLRyjSzGSX
    Block 2401
    30. Januar 2009, 22:53 UTC
     
  • 13J8FkimCLQ2EnP1xRm7yHhpaZQa9H4p8E
    Block 2455
    31. Januar 2009, 10:05 UTC
     
  • 1MBBJBFEaYKHFZAeV7hQ7DWdu3aZktjzFH
    Block 2486
    31. Januar 2009, 14:58 UTC
     
  • 1CGT3Ywaa2upJfWtUtbXonDPNTfZPWqzmA
    Block 2690
    2. Februar 2009, 06:08 UTC

Zu der damaligen Zeit hatten die Bitcoin noch keinen Gegenwert in Fiatgeld. Im Oktober 2009 hat der Bitcoin-Entwickler Martii “Sirius” Malmi das erste Mal 5.050 Bitcoin für 5,02 US-Dollar verkauft – also zu einem Preis von rund 0,001 US-Dollar pro Bitcoin. Am 22. Mai 2010 bezahlte der Bitcoiner Laszlo Hanyecz 10.000 Bitcoin für zwei Pizzen. Im Jahr 2011 erreichte Bitcoin auf der damals größten Bitcoin-Börse Mt.Gox den Wert von 1 US-Dollar. Heute sind die 250 Bitcoin auf den fünf Miner-Wallets fast 16 Millionen US-Dollar wert.

Wer steckt dahinter?

Da die Bitcoin nur wenige Wochen nach dem Genesis-Block geschürft wurden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Wallets Personen gehören, die beim Start der Bitcoin-Blockchain beteiligt waren.

Ob die Wallets jedoch tatsächlich dem verschollenen anonymen Schöpfer von Bitcoin zuzuordnen sind, lässt sich nicht genau sagen. Am 26. April 2011 verabschiedete sich Nakamoto in seiner letzten E-Mail von seinem Bitcoin-Projekt. Niemand weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist.

Umso spannender sind nun die Bewegungen auf den fünf genannten Wallets, die zu zahlreichen Spekulationen in der Bitcoin-Community geführt haben:

Sind die Bewegungen ein Lebenszeichen von Nakamoto? Oder haben seine Erben oder die Erben von dem leider tatsächlich bereits verstorbenen Hal Finney Zugriff auf die Wallets?

Oder ist es eine unbekannte Person, die damals von dem Projekt gehört hatte, einige Tage Mining betrieben hat und nun die alte Festplatte reaktivierte oder sogar als Millionär aus dem Koma erwachte?

Es bleibt abzuwarten, ob sich aus den weiteren Bewegungen der Coins Rückschlüsse auf die Besitzer ergeben oder die Eigentümer weiterhin anonym bleiben.

Stefan

Über den Autor: Stefan

Stefan ist studierter Medienwissenschaftler und Sinologe sowie selbstständig im künstlerisch-publizistischen Bereich. Neben den monetären Eigenschaften interessiert er sich vor allem für die sozialen und ökologischen Aspekte von Bitcoin und dem Bitcoin-Mining.

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