Laut einem Bericht von FOX Business plant die republikanische Senatorin für den US-Bundesstaat Wyoming, Cynthia Lummis, auf der Bitcoin-Konferenz in dieser Woche eine neue Gesetzgebung vorzustellen. Das Gesetz soll die US-Zentralbank dazu verpflichten, Bitcoin als Reserve-Asset zu kaufen und zu halten. Ihr Team hofft auf die Unterstützung durch den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

Federal Reserve soll Bitcoin kaufen

Cynthia Lummis, die Bitcoin-freundliche Senatorin für den US-Bundesstaat Wyoming, soll sich darauf vorbereiten, auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville diese Woche eine neue Gesetzgebung vorzustellen. Das teilten drei Führungskräfte aus dem Krypto-Sektor dem renommierten Medium FOX Business mit. Lummis hält ihre Rede am Samstag, sie könnte die Gesetzgebung aber auch in einem „Fireside-Chat“ am Freitagnachmittag vorstellen, so die mit der Thematik vertrauten Personen.

Das Gesetz soll darauf abzielen, Bitcoin als Asset weiter in die Mitte der Finanzwelt zu bringen. Konkret geht es hierbei um die US-Notenbank, die Federal Reserve. Diese soll durch die Gesetzgebung dazu verpflichtet werden, Bitcoin als strategisches Reserve-Asset auf die Bilanz zu nehmen. Eine Zentralbank hält Fremdwährungsreserven unter anderem, um die eigene Währung zu stabilisieren. Die Senatorin betonte in der Vergangenheit bereits, dass eine Bitcoin-Reserve den US-Dollar stärken könnte.

Laut den Quellen von FOX Business könnte die Ankündigung von Lummis unter Umständen auch nach hinten verschoben werden. Da die Senatorin auf der Plattform 𝕏 bereits ankündigte, dass diese Woche „große Dinge“ passieren werden, kann sich die Bitcoin-Community aber womöglich auf die Vorstellung der Gesetzgebung freuen.

In dieser Woche stehen große Dinge an. Seien Sie gespannt!
Cynthia Lummis

Lummis soll den Gesetzentwurf schon einigen ihrer Kollegen im Senat vorgestellt haben, um sie als Mitunterzeichner zu gewinnen. Auch soll ihr Team darauf hoffen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, der nach der Senatorin am Samstag auf der Konferenz sprechen wird, die Gesetzgebung sowie die Idee dahinter unterstützt.

Sollten die Quellen von FOX Business Recht behalten, so wäre es jedoch noch ein langer Weg, dass die Gesetzgebung rechtskräftig wird. Mit Trump als Präsident und einer Mehrheit von Republikanern im Kongress – wonach es momentan aussieht – stehen die Chancen aber gar nicht schlecht für einen solchen unkonventionellen Vorschlag.

Bezüglich Donald Trump selbst gibt es sogar Gerüchte, dass er ebenfalls einen Plan für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA verkünden könnten. Der 78-Jährige betonte neulich in dem großen Bloomberg-Interview, dass die USA sich hinsichtlich Bitcoin einen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten China verschaffen müsse. Auch sei laut ihm der Wettbewerb mit der Volksrepublik einer der Hauptgründe für seine plötzliche Pro-Bitcoin-Haltung.

Bitcoin penetriert die US-Politik

Cynthia Lummis ist schon seit einigen Jahren eine große Unterstützerin von Bitcoin. Sie hat sich unter anderem gegen die von der Biden-Regierung geplante Sondersteuer für Bitcoin-Mining-Unternehmen (DAME) ausgesprochen und ausführlich dargelegt, wieso diese Steuer eine Gefahr für Amerika darstellt. 

Über die Senatorin ist zudem bekannt, dass sie das Asset selbst gekauft hat. Schon vor zwei Jahren schlug sie vor, die Währungsreserven der US-Zentralbank mit Bitcoin zu diversifizieren. Erst vor einigen Tagen sprach sie sich gegenüber FOX Business dafür aus, den US-Dollar mit einer Bitcoin-Reserve zu stärken.

Wir wissen, dass wir wollen, dass der US-Dollar stark bleibt. Und Bitcoin in Reserve zu haben, kann dem US-Dollar helfen, stark zu bleiben.
Cynthia Lummis 

Zu Lummis gesellen sich jüngst immer mehr hochrangige US-Politiker, die sich für Bitcoin starkmachen. Der wahrscheinlich nächste US-Präsident Donald Trump ist mittlerweile ein großer Unterstützer und mit J. D. Vance hat er einen Vizekandidaten ausgewählt, der selbst eine beträchtliche Bitcoin-Position hält. Die Pro-Bitcoin-Haltung von Trump hat es sogar prominent in das nationale Parteiprogramm der Republikaner geschafft.

Über den Senatskandidaten für den Bundesstaat Massachusetts, John Deaton, ist zudem bekannt, dass er rund 80 Prozent seines Vermögens in Bitcoin oder in indirekten BTC-Investments hält. Das geht aus einer aktuellen finanziellen Auskunft des Politikers hervor, über die Eleanor Terrett von FOX Business berichtet hat.

Ist der Kandidat für den Senat von Massachusetts John Deaton der größte Bitcoin-Besitzer unter allen gewählten Beamten/Kandidaten? Seine jüngsten Finanzinformationen zeigen, dass etwa 80 % seines Nettovermögens in BTC oder BTC-bezogenen Investitionen steckt.
Eleanor Terrett auf 𝕏

Deaton könnte in diesem Jahr die große Bitcoin-Kritikerin Elizabeth Warren im US-Senat ablösen. Dafür erhält er große Spenden aus der Bitcoin- und Krypto-Industrie. So haben etwa die für den Rechtsstreit um die Facebook-Gründung bekannten Winklevoss-Zwillinge zusammen eine Million US-Dollar für diesen Zweck lockergemacht.

Ich habe gerade 500.000 US-Dollar in Bitcoin (8 BTC) an John Deaton gespendet, um ihm zu helfen, Elizabeth Warren als US-Senator abzusetzen. 
Tyler Winklevoss auf 𝕏

Bitcoin ist nicht mehr aufzuhalten

Je stärker sich eine Pro-Bitcoin-Haltung in der US-amerikanischen Politik etabliert, desto rosiger sieht die Zukunft für das erst 15 Jahre alte Asset aus. Immer mehr Entscheidungsträger halten Bitcoin oder identifizieren sich durch ihre Sympathie gegenüber Satoshi Nakamotos Kreation. Aufgrund des Vorpreschens einiger Republikaner sehen sich augenscheinlich auch zunehmend Demokraten, wie die Vizepräsidentin Kamala Harris, dazu genötigt, sich dem Sektor gegenüber wohlwollender zu positionieren.

Seitdem die lobbystarke Finanzindustrie – unter anderem BlackRock – auf Bitcoin setzt, war schon damit zu rechnen, dass der politische Gegenwind im Mindesten abnehmen wird. Momentan sieht es aber sogar eher danach aus, als würden die USA so weit gehen und bald selbst zum aktiven Bitcoin-Käufer werden. Stand jetzt halten die USA bereits rund 213.000 BTC im Gegenwert von rund 13,7 Milliarden US-Dollar, die der Staat konfisziert hat. 

Ob Lummis auf der Bitcoin-Konferenz diese Woche tatsächlich eine solche Gesetzgebung vorstellen wird und wie diese genau aussehen soll, gilt es abzuwarten. Spannend dürfte auch zu beobachten sein, ob ihr Parteikollege Donald Trump – wie die Gerüchte es vermuten lassen – wirklich etwas Ähnliches vorhat und inwiefern sich die vermeintlichen Pläne der hochrangigen Republikaner unterscheiden.

Blocktrainer.de wird die Entwicklungen in der US-Politik bezüglich Bitcoin weiter begleiten – auch aus erster Hand von der Bitcoin-Konferenz in Nashville.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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