Eigenen Angaben zufolge hat die wohl mit Russland in Verbindung stehende Hacker-Gruppe LockBit die US-Zentralbank gehackt. 33 Terabyte an sensiblen Daten drohen die Hacker zu veröffentlichen, insofern die Federal Reserve bis heute Nacht um 23:27 Uhr deutscher Zeit keine Lösegeldzahlung leistet.

Sensible Bankdaten vor der Veröffentlichung?

Die Hacker-Gruppe LockBit schreibt in einer Darknet-Anzeige vom 23. Juni 2024, dass es sich um „33 Terabyte saftige Bankdaten mit den Bankgeheimnissen der Amerikaner“ handeln würde. Um welche Art von Daten es sich genau handeln soll, ist nicht bekannt. 

Die vermeintlichen Verhandlungen scheinen bisher ohne Erfolge für die mutmaßlich russischen Hacker verlaufen zu sein. „Stellen Sie besser innerhalb von 48 Stunden einen anderen Verhandlungsführer ein und feuern Sie diesen klinischen Idioten, der das Bankgeheimnis der Amerikaner mit 50.000 Dollar bewertet“, so die Aufforderung von LockBit.

Aus dem Hause der Federal Reserve gab es bis dato noch keine Stellungnahme zu dem vermeintlichen Hack, für den es auch noch keine Beweise durch etwa Vorveröffentlichungen gibt. Den mutmaßlichen Hacking-Angriff deuten einige als eine Reaktion auf die Rolle der USA im Russland-Ukraine-Krieg und sie befürchten eine weitere Zuspitzung des Konfliktes zwischen Russland und den Vereinigten Staaten.

LockBit hat seit 2019 zahlreiche hochkarätige Ransomware-Angriffe auf Unternehmen, Banken und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt durchgeführt, darunter das US-Justizministerium, der Hafen von Nagoya in Japan, der Flugzeugbauer Boeing und die britische Royal Mail.

Probleme der Zentralisierung

Sollte sich der Hack als echt herausstellen, so würde es sich um einen den größten jemals im Bankenbereich handeln. Durch den Vorfall zeigt sich erneut, wie gefährlich es sein kann, sensible Bankdaten zentral zu verwalten. Sollten beispielsweise eines Tages digitale Zentralbankwährungen von den Geldhütern ausgerollt werden und es Hackern gelingen, dadurch an die Zahlungsdaten aller Bürger zu kommen, so wäre spätestens dann die finanzielle Privatsphäre der Bürger dahin.

Ein freies Geld beziehungsweise Geldsystem könnte diesen potenziellen Gefahren vorbeugen. Bitcoin als ein pseudonymes Geld würde die Privatsphäre der Bürger schützen und gleichzeitig die zentrale Datenspeicherung auf einem oder wenigen Servern obsolet machen.

Nachtrag

Im Nachhinein stellte sich der "Hack" als ein Bluff heraus. Als der Countdown ablief, veröffentlichte LockBit zwar Daten, doch diese gehörten offenbar dem Finanzinstitut Evolve Bank & Trust, gegen das die Federal Reserve kürzlich eine Durchsetzungsmaßnahme ankündigte.

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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