Das Unternehmen hinter der in den USA so beliebten Cash App hat bekannt gegeben, monatlich einen Teil der Erlöse in Bitcoin zu investieren. Jack Dorsey, CEO und Mitgründer von Block, teilte die Neuigkeit auf 𝕏.

Block startet Bitcoin-Sparplan

Block macht jeden Monat DCA in Bitcoin. So kann auch Ihr Unternehmen das tun: https://block.xyz/documents/bitcoin-blueprint.pdf
Jack Dorsey

Info

DCA steht für “Dollar Cost Averaging” und beschreibt eine Anlagestrategie, bei der Investoren in regelmäßigen Abständen ein Asset kaufen. Das deutsche Äquivalent für den Begriff ist “Sparplan”.

Der Zahlungsdienstleister hat gestern seine Quartalszahlen gemeldet und – wie in der Unternehmenswelt üblich – mit der Verkündung bis dahin gewartet. Tatsächlich hat Block mit dem Bitcoin-Sparplan nämlich schon im April begonnen. 10 Prozent des Bruttogewinns aus dem Bitcoin-Geschäft nutzt das Unternehmen seither, um es monatlich in Bitcoin zu stecken. Das geht aus der offiziellen Ankündigung hervor.

Mit der Einführung des Bitcoin-Conversions-Produkts von Square, das es Verkäufern ermöglicht, einen Teil ihrer Umsätze automatisch in Bitcoin-Bestände umzuwandeln, kündigen wir unser neues Corporate Balance Sheet Dollar Cost Average ("DCA") Programm an, in dessen Rahmen wir jeden Monat 10 % des monatlichen Bruttogewinns von Block aus Bitcoin-Produkten nutzen werden, um damit in Bitcoin zu investieren. Als Weiterentwicklung unserer früheren Strategie, Bitcoin in Pauschalbeträgen zu kaufen, bringt das Programm einen grundsätzlichen Investitionsansatz in das Engagement von Block in dieser Anlageklasse.
Aus der Ankündigung

Im ersten Quartal dieses Jahres hat Block einen Bruttogewinn mit dem Bitcoin-Geschäft der Cash App von 80 Millionen US-Dollar eingefahren, was ein Anstieg gegenüber dem vorherigen Quartal von knapp 60 Prozent gleichkommt. Sollten diese Zahlen so bleiben, dann würde der Zahlungsdienstleister monatlich für knapp 2,7 Millionen US-Dollar Bitcoin kaufen. Dazu sollen aber auch noch die Erlöse aus den anderen Bitcoin-Tätigkeiten kommen. Im April kaufte Block bereits für 4,4 Millionen US-Dollar Bitcoin.

Der monatliche Bruttogewinn aus Bitcoin-Produkten umfasst den Bruttogewinn, den Block durch (i) Cash-App-Kunden, die Bitcoin kaufen und verkaufen, (ii) Cash-App-Bitcoin-Abhebungen und (iii) andere Bitcoin-Produkte aus den neuen Initiativen von Block erhält. Für April 2024 betrug der im Rahmen des DCA gekaufte Betrag 4,4 Millionen US-Dollar.
Aus der Ankündigung

Das von Jack Dorsey geführte Unternehmen hob im Rahmen der Mitteilung auch hervor, dass es weiterhin nicht nur für die Geschäftstätigkeiten und die eigene Bilanz, sondern auch aus ideologischer Sicht auf Satoshi Nakamotos Kreation setzt.

Wir betrachten Bitcoin als ein Instrument der globalen wirtschaftlichen Ermächtigung; es ist eine Möglichkeit für Einzelpersonen auf der ganzen Welt, an einem globalen Währungssystem teilzunehmen und ihre eigene finanzielle Zukunft zu sichern.
Aus der Ankündigung

In dem aktuellen Aktionärsbrief hob das Unternehmen zudem hervor, warum es auf Bitcoin und nicht auf andere Kryptowährungen setzt.

Warum Bitcoin und nicht all die anderen "Kryptos"? Satoshi hat Bitcoin entwickelt, um ein ganz bestimmtes Problem im Zusammenhang mit Zahlungen zu lösen, das die Welt seitdem als äußerst wertvoll erkannt hat. Die meisten anderen Projekte lösen weder andere Probleme oder versuchen lediglich, ein spekulatives Handelsgut zu sein. Wir profitieren von einem offenen Geldprotokoll und das ist es, worauf wir aufsetzen wollen.
Aus dem Aktionärsbrief

Block und Bitcoin

Block ist ein börsennotierter Zahlungsdienstleister mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden US-Dollar. Jack Dorsey, der Mitgründer und ehemalige CEO von Twitter, hat Block im Jahr 2009 zusammen mit Jim McKelvey gegründet. Zu dem Produktportfolio des Unternehmens gehört die Cash App, die mehr als 50 Millionen Menschen nutzen. Bekannt ist Block auch für die unter dem Unternehmenssegment Square laufenden Zahlungsterminals, mit denen das Unternehmen kleineren Händlern ermöglicht, Kartenzahlungen zu akzeptieren. Heute bietet Block seinem großen Kundenstamm unterschiedlichste Finanzdienstleistungen an – darunter auch den Kauf von Bitcoin mittels der Cash App oder über das neue Bitcoin-Conversions-Produkt von Square, mit dem die Unternehmenskunden einen Teil ihrer Einnahmen unkompliziert in das Asset umwandeln können.

Das Unternehmen hieß bis Ende 2021 noch Square, bis es sich in Anlehnung an die Blockchain-Technologie in Block umbenannte. Der Namenswechsel ging auch mit dem stärkeren Fokus auf Produkte und Dienstleistungen rund um Bitcoin einher. Jack Dorsey hat in diesem Zuge auch seinen Posten bei Twitter geräumt und konzentriert sich seither komplett auf seine Tätigkeit beim Zahlungsdienstleister. Block engagiert sich auch im Bereich der Hardware-Wallets und des Bitcoin-Minings und hat mit Spiral eine Untereinheit für die Entwicklung und Unterstützung von Open-Source-Projekten im Bitcoin-Ökosystem.

Im Oktober 2020 hat Block das erste Mal Bitcoin gekauft, und zwar für 50 Millionen US-Dollar. Zu einem Preis von gut 10.000 US-Dollar je Bitcoin konnte sich das Unternehmen 4.709 BTC sichern. Im Februar legte Block nach und kaufte 3.318 BTC. Da der Bitcoin-Kurs zu der Zeit schon bei über 50.000 US-Dollar lag, musste Block für den Kauf 170 Millionen US-Dollar locker machen. Zum 31. März, also vor dem Start des Bitcoin-Sparplans, hielt Block 8.038 BTC auf der Bilanz. Das entspricht rund 9 Prozent des liquiden Portfolios. Bei einem Bitcoin-Kurs von knapp 60.000 US-Dollar hat Block aus den investierten 220 Millionen knapp 500 Millionen US-Dollar gemacht.

Bitcoin-Sparplan ist im Trend

Block ist nicht als Erstes auf die Idee gekommen, um mittels eines Sparplans in Bitcoin zu investieren. Beispielsweise kauft das Land El Salvador seit November 2022 jeden Tag einen Bitcoin. Zuvor hatte das mittelamerikanische Land ebenfalls Einmalinvestitionen getätigt, die Stand heute auch deutlich im Plus sind.

Das Softwareunternehmen MicroStrategy, das quasi eine All-In-Bitcoin-Strategie verfolgt, kauft das Asset zwar auch wiederkehrend, jedoch mit unregelmäßigen Summen. Obwohl MicroStrategy wie auch Block die operativen Gewinne in Bitcoin steckt, werden diese von den vielen großen Einmalkäufen überschattet, die das von Michael Saylor gegründete Unternehmen tätigt, wenn es sich durch Geldbeschaffungsmethoden wie die Ausgabe von Wandelanleihen wieder neue Mittel beschaffen konnte.

Eine Sparplan-Strategie sorgt dafür, dass Investoren ein Asset zu einem durchschnittlichen Kurs kaufen und sich nicht von Emotionen leiten lassen. Bei Bitcoin hat sich diese Herangehensweise aufgrund der starken Kursschwankungen, die zur Gier oder Panik führen können, als beliebt und sinnvoll erwiesen. Mit einem Sparplan können Investoren das Risiko minimieren, zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt in Bitcoin investiert zu haben und dann erstmals mehrere Jahre im Minus zu sein. Es wird spannend zu beobachten sein, ob sich die Strategie von Block langfristig auszahlt und ob sie weitere Nachahmer finden wird.