Laut einem exklusiven Bericht von The Block, soll sich das Team von Präsident Joe Biden derzeit darum bemühen, ebenfalls Wahlkampfspenden via Bitcoin und Co. akzeptieren zu können. Das teilten dem Krypto-Nachrichtenmedium mit der Thematik vertraute Personen mit.

Donald Trump, Joe Bidens Kontrahent, akzeptiert Spenden in Bitcoin und Co. bereits seit mehr als drei Wochen, womit er zum ersten Spitzenkandidat wurde, der diesen Schritt gegangen ist – Blocktrainer.de berichtete. Bitcoin und Kryptowährungen rücken als Wahlkampfthema immer weiter in den Fokus der anstehenden US-Präsidentschaftswahl. 

Biden akzeptiert bald auch Krypto-Spenden?

Die Quellen von The Block berichten, Bidens Team führe derzeit Gespräche, um ebenfalls über die Plattform von Coinbase Spenden in Bitcoin und Co. zu akzeptieren.

Die Kampagne von US-Präsident Joe Biden ist in Gesprächen mit Akteuren der Krypto-Industrie über die Annahme von Krypto-Spenden durch Coinbase Commerce, so Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, gegenüber The Block.
Aus dem Artikel

Damit wolle das Wahlkampfteam die Kassen durch zahlungskräftige Befürworter von Kryptowährungen aufstocken und signalisieren, dass die Biden-Administration der Anlageklasse gegenüber nicht feindlich gesinnt ist. 

Bitcoin und Co. sind in den Fokus der Präsidentschaftswahl gerückt. Biden sah sich häufig aufgrund seiner negativen Haltung zu Kryptowährungen mit Kritik konfrontiert – auch aus Kreisen der eigenen Partei. Da Ex-Präsident Trump sich bereits seit einigen Wochen als „Krypto-Präsident“ vermarktet, riskiert Biden momentan, Stimmen in der nicht zu unterschätzenden Bitcoin- und Krypto-Community zu verlieren. 

Das erkennen wohl auch Personen aus den Kreisen des amtierenden Präsidenten.

Leute in [Bidens] äußerem inneren Kreis sagen dem Biden-Team jetzt ausdrücklich: Wenn ihr bei dieser Krypto-Sache still seid und nicht auf den neuesten Stand kommt, könntet ihr die Wahl verlieren.
Eine anonyme, mit der Thematik vertraute Person gegenüber The Block

Dennoch befinde sich die Thematik der Krypto-Spenden-Funktion noch in der Erkundungsphase, erklärt einer der Insider.

Bidens vermeintliche Kehrtwende beim Krypto-Thema

Ende Mai schrieb The Block bereits, ebenfalls unter Bezugnahme auf anonyme Quellen, Biden treffe sich mit Unternehmen aus der Krypto-Industrie, um sich beraten zu lassen – Blocktrainer.de berichtete. Entsprechend kam die Hoffnung auf, dass auch der Demokrat jetzt Bitcoin und Co. den Rücken stärken will. Da der Präsident daraufhin dennoch sein angekündigtes Veto gegen die Krypto-freundliche Bankenregulierung einlegte und Pro-Bitcoin-Statements bisher auf sich warten ließen, verloren wieder einige den Glauben an eine Kehrtwende.

Ex-Präsident Trump führt derweil seinen Wahlkampf als Krypto-Befürworter weiter fort. Bei einer Spendenaktion in San Francisco soll sich der 77-Jährige laut Quellen der Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche als „Krypto-Präsident“ vorgestellt und betont haben, dass der Sektor wichtig sei und er diesen unterstütze. Am Dienstag dieser Woche hat sich Trump zudem mit Vertretern der Bitcoin-Mining-Industrie getroffen und anschließend verkündet, er wolle, dass alle restlichen Bitcoin in den USA geminet werden – Blocktrainer.de berichtete.

Es scheint, als könnten die Positionen zu Bitcoin und Co. in diesem Jahr tatsächlich wahlentscheidend sein. Der bekannte Investor Mark Cuban stellte heraus, dass Biden sich in dieser Hinsicht entscheiden müsse, da er sonst verlieren würde. Ähnliche Stimmen kommen aus der Bitcoin-Community. Der geschätzte Analyst Dylan LeClair betonte, dass es spannend zu beobachten wird, ob die Demokraten sich jetzt auch offen für die Anlageklasse positionieren oder sich ins Aus schießen.

Die einzige Frage, die sich jetzt stellt, ist, ob die Linken #Bitcoin unterstützen werden, um zu kontern, oder ob sie sich komplett selbst verheizen werden.

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Dylan LeClair

Dass Biden wohl auch Spenden in Kryptowährungen akzeptieren möchte, sollte aber nicht überinterpretiert werden. Wie eine der Quellen von The Block anmerkt, geht es Politikern im Wahlkampf nämlich auch darum, Geld einzusammeln. Und wenn Kryptowährungen dafür ein probates Mittel sind, das zusätzliche Einnahmen verspricht, dann spricht nicht viel gegen diesen Schritt – auch wenn drumherum eine aufgeladene politische Debatte stattfindet.

Die Leute sind auf der Suche nach Geld ... und [sie] suchen nach jeder Stimme.
Eine der Quellen gegenüber The Bock

Bitcoin ist ganz oben angekommen

Auch wenn die treibende Kraft hinter dem Pro-Bitcoin-Kurs von Trump und der vermeintlichen Kehrtwende von Biden wohl lediglich Opportunismus ist, zeigt dies, dass Bitcoin als Thema deutlich an Relevanz hinzugewonnen hat. Mittlerweile scheinen selbst US-Präsidenten zu erkennen, dass die Bevölkerung an dem Erfolg von Bitcoin und Co. interessiert ist und sie mit einer positiven Einstellung Wählerstimmen gewinnen können.

Sollte Präsident Biden tatsächlich zeitnah ebenfalls Spenden in Bitcoin und Co. akzeptieren, wäre dies ein Schritt in Richtung eines Bitcoin-freundlicheren Wahlkampfs. Da Trump sich aber bereits deutlicher in dieser Hinsicht positioniert hat, dürfte es für Biden schwierig werden, damit Befürworter von Bitcoin für sich zurückzugewinnen. Gleichzeitig würde Biden aber damit auch riskieren, die vielen Gegner von Kryptowährungen bei den Demokraten zu verärgern.

Es bleibt spannend zu beobachten, ob Biden sich künftig deutlich für Kryptowährungen aussprechen wird und welche Rolle Bitcoin noch in dem Wahlkampf bis zu den Präsidentschaftswahlen im November einnimmt.

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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