Alle 210.000 Bitcoin-Blöcke halbiert sich die Block-Subvention, also die Anzahl der pro Block neu emittierten Bitcoin. Mit Block 840.000 fand am 20. April 2024 das vierte Halving statt, bei dem sich die Block-Subvention von 6,25 BTC auf 3,125 BTC beziehungsweise die jährliche Inflationsrate von 1,7 auf 0,85 Prozent halbiert hat.

Für die Bitcoin-Mining-Unternehmen bedeutete das Halving einen unmittelbaren Rückgang der Einnahmen und eine Erhöhung der Produktionskosten pro Bitcoin. Während sich die täglichen Einnahmen nach dem Halving von 79 auf 29 Millionen US-Dollar reduzierten, stiegen die durchschnittlichen Produktionskosten von circa 46.000 US-Dollar zeitweise auf mehr als 94.000 US-Dollar an.

Wenn der Bitcoin-Preis nicht entsprechend ansteigt und die Betriebskosten und die Effizienz gleich bleiben, ist der Mining-Prozess für einige Unternehmen nicht mehr rentabel, sodass sie ihre Aktivitäten einstellen und/oder ihre Bitcoin-Bestände verkaufen müssen, um die leidende Profitabilität zu kompensieren. Man spricht dabei von der sogenannten „Miner-Kapitulation“, die sich wiederum auf den Bitcoin-Preis und die Bitcoin-Hashrate auswirkt. Eine Steigerung der Effizienz durch Investitionen in fortschrittliches Mining-Equipment mit höherer Hashrate und geringerem Energieverbrauch ist essenziell für die Profitabilität der Unternehmen.

Nach Hashrate-Rückgang neues Allzeithoch

Der Bitcoin-Preis befindet sich seit dem Halving in einem Seitwärtstrend. Dies wurde neben dem Verkaufsdruck durch die Miner, die ihre BTC-Bestände verstärkt seit Oktober 2023 verkaufen, auch durch weitere Faktoren wie zum Beispiel die seit Januar zugelassenen US-Bitcoin-ETFs, dem US-Präsidentschaftswahlkampf oder Deutschlands BTC-Abverkauf beeinflusst.

Parallel dazu haben einige Miner ihre Aktivitäten eingestellt, sodass die Hashrate von durchschnittlich 639 Exahash pro Sekunde (EH/s) – dem letzten Allzeithoch am 28. April 2024 – auf 564 EH/s am 8. Juli gesunken ist. Seitdem stieg die Hashrate wieder kontinuierlich an und hat nun mit 640 EH/s im Mittel ein neues Allzeithoch erreicht – mit Ausschlägen auf über 700 EH/s.

Gleichzeitig sind die täglichen Einnahmen der Miner auf 35 Millionen US-Dollar angestiegen und ihre durchschnittlichen Bitcoin-Produktionskosten, die nun fast dem BTC-Marktpreis entsprechen, gesunken.

Die letzte Schwierigkeitsanpassung war mit 10,5 Prozent die größte Anpassung seit Oktober 2022, was daraufhin deuten könnte, dass die Miner-Kapitulation beendet ist und die Miner ihre Geräte wieder einschalten. Historisch betrachtet ist dies ein positives Signal für den Markt. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend jetzt auch auf den Bitcoin-Preis auswirken wird.

Stefan

Über den Autor: Stefan

Stefan ist studierter Medienwissenschaftler und Sinologe sowie selbstständig im künstlerisch-publizistischen Bereich. Neben den monetären Eigenschaften interessiert er sich vor allem für die sozialen und ökologischen Aspekte von Bitcoin und dem Bitcoin-Mining.

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