Sony, die japanische Aktiengesellschaft, die unter anderem für die Spielekonsole PlayStation bekannt ist, weitet ihr Engagement im Krypto-Sektor aus. Das rund 100 Milliarden US-Dollar schwere Unternehmen hat die Krypto-Exchange WhaleFin, ehemals DeCurrent, übernommen und legt diese unter dem Namen S.BLOX neu auf. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Amber Japan, dem Unternehmen hinter WhaleFin, hervor.

Unser Unternehmen Amber Japan hat am 1. Juli 2024 seinen Namen in S.BLOX geändert. Unser Unternehmen wurde im August 2023 von der Quetta Web Corporation, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Sony Group Corporation, übernommen und bietet seitdem seine Dienste als Tochtergesellschaft der Sony Group Corporation an.
Aus der Pressemitteilung

Sony mit eigener Krypto-Börse

Quetta Web, eine Tochtergesellschaft von Sony, hat im Oktober vergangenen Jahres Amber Japan übernommen. Die Konditionen der Übernahme sind nicht bekannt. Die Krypto-Exchange WhaleFin war vor der Übernahme durch Amber Japan noch unter dem Namen DeCurrent bekannt. 

Zum Wochenstart gab es schließlich die Meldung, dass Amber Japan den Namen in S.BLOX geändert hat und den Handelsdienst für Bitcoin und Co., der jetzt ebenfalls S.BLOX heißt, erneuern wird. Die dazugehörige App und die Nutzeroberfläche dieser sollen im Zuge des Rebrandings verbessert werden. Zudem plant das Konglomerat Sony durch die Zusammenarbeit mit anderen Zweiggesellschaften neue Kunden für die Krypto-Exchange zu gewinnen.

Wir werden auch daran arbeiten, in Zukunft durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen der Sony-Gruppe einen neuen Mehrwert im Bereich der Krypto-Asset-Handelsdienste zu schaffen.
Aus der Pressemitteilung von WhaleFin

Es gibt bereits ein Werbeangebot für die Kunden von Nuro Mobile, dem Handyvertragsunternehmen von Sony. Kunden von Nuro Mobile, die sich bei S.BLOX anmelden, sollen Bitcoin im Gegenwert von rund 18 Euro erhalten. 

Sony engagierte sich schon vor der Übernahme der Exchange im Krypto- und NFT-Sektor. Der PlayStation-Hersteller meldete im vergangenen Jahr etwa ein Patent für eine flexiblere Nutzung von NFTs innerhalb von Spielen an. Darüber hinaus hat sich Sony vergangenes Jahr auch mit dem japanischen Krypto-Unternehmen Startale Labs zusammengetan, um ein eigenes Blockchain-Netzwerk aufzubauen.

Bitcoin in Japan

Während sich der japanische Yen im freien Fall gegenüber dem US-Dollar befindet, scheint das Interesse japanischer Unternehmen an Bitcoin und Co. zu steigen. Das zeigt sich neben dem japanischen Milliardenkonzern Sony, der sein Engagement in dem Bereich erweitert, beispielsweise auch durch die kleinere Aktiengesellschaft Metaplanet, die jetzt auf eine Bitcoin-Strategie setzt.

Es bleibt spannend zu beobachten, ob sich S.BLOX mittelfristig als eine große japanische Krypto-Börse etablieren kann. Mit Sony im Rücken dürften die Rahmenbedingungen dafür gegeben sein. Vor über zehn Jahren kam mit Mt.Gox noch die größte Bitcoin-Börse aus dem ostasiatischen Land, bis diese aufgrund von Hacks kollabierte.

Positiv zu werten ist in jedem Fall, dass etablierte Unternehmen wie Sony auf Bitcoin und Co. setzen und dadurch der Anlageklasse zusätzliche Legitimität verleihen. Ob die generelle Bitcoin-Adoption in Japan durch die von Sony vorangetriebene Krypto-Börse weiter an Fahrt aufnehmen wird, gilt es abzuwarten.

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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