Im Angesicht des Wahlkampfes um den nächsten US-Präsidenten hat sich Berichten zufolge eine Vereinigung von Krypto-Sympathisanten und demokratischen Politikern gebildet. Ziel sei es, Stimmen aus der Krypto-Community für Kamala Harris zu gewinnen und Donald Trump hinsichtlich Bitcoin und Co. nicht das Spielfeld zu überlassen. Die Lobbygruppe, über die FOX Business gestern erstmals berichtete, soll „Crypto for Harris“ heißen.
„Crypto for Harris“
Eleanor Terrett von FOX Business erklärt, dass „Crypto for Harris“ derzeit rund 50 Mitglieder zähle. Die Hauptorganisatoren seien Branchenvertreter und politische Experten. Kommende Woche soll die Gruppe ein virtuelles Meeting abhalten.
Als Speaker bei dem Treffen soll unter anderem der mittlerweile Bitcoin-freundliche Milliardär Mark Cuban anwesend sein. Der Investor, der auch Teil der bekannten Serie Shark Tank ist, teilte kurz nach Joe Bidens Rückzug bereits mit, von dem Wahlkampfteam von Kamala Harris bezüglich Kryptowährungen konsultiert worden zu sein – Blocktrainer.de berichtete.
Auch Anthony Scaramucci sei mit von der Partie, berichtet FOX Business. Der Hedgefondsmanager arbeitete als Kommunikationsdirektor im Weißen Haus unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Seit seinem Rauswurf nach nur wenigen Tagen ist Scaramucci ein großer Kritiker Trumps sowie ein Unterstützer der Demokraten. Der 60-jährige Bitcoin-Bulle hat eigenen Angaben zufolge BlackRock-CEO Larry Fink dazu angehalten, sich tiefergehend mit Bitcoin auseinanderzusetzen – wohl mit Erfolg.
Bei dem Treffen in der kommenden Woche sollen zudem mehrere demokratische Mitglieder des Repräsentantenhauses sprechen. Hochrangige demokratische Senatsmitglieder seien auch eingeladen, so FOX Business. Das Online-Meeting soll der Öffentlichkeit zugänglich sein und zum Hauptthema die Unterstützung und die weitere Finanzierung der Harris-Kampagne haben.
Kamala Harris mit Pro-Krypto-Politik?
Obwohl es nun eine koordinierte Anstrengung von Harris-Unterstützern gibt, die Krypto-Community für die Demokraten zu gewinnen, lassen Krypto- oder Bitcoin-freundliche Aussagen von der demokratischen Präsidentschaftskandidatin noch auf sich warten.
Bislang gibt es nur Indizien, die dafür sprechen, dass die demokratische Spitze den Wechsel des Präsidentschaftskandidaten dafür nutzt, eine Kehrtwende hinsichtlich digitaler Assets zu vollziehen. Kamala Harris hat in der vergangenen Woche etwa zwei ehemalige Krypto-Berater in ihre Kampagne aufgenommen: David Plouffe, der im Beirat von Binance saß, und Gene Sperling, ein ehemaliges Vorstandsmitglied von Ripple.
Darüber hinaus organisiert der demokratische Kongressabgeordnete Ro Khanna in dieser Woche bereits das zweite Treffen mit Personen aus der Krypto-Industrie, bei dem unter anderem auch Anita Dunn, die Wahlkampfberaterin von Kamala Harris, anwesend ist. Eine Person, die eigenen Angaben zufolge mit der Harris-Kampagne im Gespräch war, teilte Ende Juli dem Krypto-Medium The Bock mit, dass sich das Wahlkampfteam derzeit bemühe, sich über Bitcoin und Co. zu informieren und es die Relevanz des Sektors wohl verstanden habe.
Ich habe den Eindruck, dass sie verstanden haben, dass dies wichtig ist. Sie wollen dazu Position beziehen ... Sie werden sich Zeit lassen.
Die Quelle von The Block
Anstrengungen, sich der Krypto-Industrie wohlwollender zu nähern, scheinen entsprechend vorhanden zu sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und wie sich dies letztlich politisch manifestieren wird. Die derzeitige demokratische Führung mit Harris als Vizepräsidentin könnte vor der Wahl schon eine Bitcoin-freundlichere Politik umsetzen, um die Community von sich zu überzeugen.
Die Annäherungsversuche der Demokraten haben bislang doch noch ganz andere Dimensionen, als der regelrechte Pro-Bitcoin-Wahlkampf von Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hat der Branche mehrfach öffentlichkeitswirksam seine Unterstützung zugesprochen und sogar auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville angekündigt, eine Bitcoin-Reserve für die USA zu etablieren – Blocktrainer.de berichtete.
Derzeit sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen Wahlsieg Donald Trumps jedoch deutlich. Laut dem Wettmarkt PredictIt liegt Harris aktuell sogar deutlich vorn. Auf die Annäherungen der Demokraten gegenüber dem Krypto-Sektor wird dies aber wohl nicht zurückzuführen sein.
Ob die demokratische Spitze, auf welche die Bitcoin- und Krypto-Community aufgrund der Gängelungen des Sektors in den vergangenen Jahren generell nicht gut zu sprechen ist, eine authentische Kehrtwende vollziehen kann, gilt es abzuwarten. Ebenso, ob Harris oder Trump die Wahl im November für sich entscheiden kann und welche Auswirkungen dies auf kurz oder lang für die Anlageklasse haben wird.
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