Das Mining-Unternehmen Marathon Digital Holdings hat gestern Abend bekannt gegeben, 4.144 Bitcoin im Gegenwert von rund 250 Millionen US-Dollar nachgekauft zu haben. Die Mittel für den Nachkauf beschaffte sich die US-amerikanische Aktiengesellschaft durch die Ausgabe von Wandelanleihen für 300 Millionen US-Dollar. Damit hält MARA jetzt mehr als 25.000 BTC, die einen aktuellen Gegenwert von knapp 1,5 Milliarden US-Dollar haben.

MARA sichert sich 300 Mio. $ durch ein überzeichnetes Angebot von Wandelanleihen. Mit dem Erlös haben wir 4.144 BTC (im Wert von ca. 249 Mio. $) gekauft und damit unsere strategische Bitcoin-Reserve auf über 25.000 BTC erhöht. Erfahren Sie mehr:
Marathon Digital Holdings auf 𝕏

Bitcoin-Strategie

In der dazugehörigen Pressemitteilung betonte das Unternehmen, dass der jüngste Kauf das Vertrauen in Bitcoin als Währungsreserve widerspiegele und diese Strategie mit den langfristigen Zielen von MARA übereinstimme.

Das Bitcoin-Mining-Unternehmen gab überdies zum Besten, dass es weiterhin den Fokus auf die operative Tätigkeit lege, der direkte Kauf von Bitcoin mit durch die Kapitalmärkte beschafftem Geld derzeit jedoch vorteilhafter sei, als große Investitionen in den Betrieb.

Angesichts des aktuellen Mining-Hash-Preises deutet der interne Zinsfuß (IRR) darauf hin, dass der Kauf von Bitcoin mit Mitteln aus der Emission von Schuldtiteln oder Aktien für die Aktionäre vorteilhafter ist, bis sich die Bedingungen ändern.

Während wir weiterhin in unseren Mining-Betrieb investieren und unser Geschäft ausbauen, werden wir auch Gelegenheiten zum Kauf von Bitcoin nutzen, insbesondere in Zeiten des Marktabschwungs. Unsere Strategie besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen dem Mining von Bitcoin und dem Kauf von Bitcoin zu finden, wobei wir die Marktbedingungen berücksichtigen. In Zeiten eines signifikanten Preisanstiegs können wir uns ausschließlich auf das Mining konzentrieren. Wenn Bitcoin jedoch seitwärts tendiert und die Kosten steigen, wie es in letzter Zeit der Fall war, erwarten wir, dass wir opportunistisch „die Dips“ kaufen.
Aus der Pressemitteilung

Nummer zwei nach MicroStrategy

MARA investierte im Jahr 2021 bereits 150 Millionen US-Dollar in Bitcoin und hält diese BTC eigenen Angaben zufolge bis heute. Nach dem zusätzlichen Bitcoin-Kauf für 100 Millionen US-Dollar, den Maratohn Digital Ende Juli bekannt gab, hielt die Aktiengesellschaft 20.818 Bitcoin auf der Bilanz. 

Die Tatsache, dass das Mining-Unternehmen nach der jüngsten Akquisition von 4.144 Einheiten einen Gesamtbestand von mehr als 25.000 BTC ausgewiesen hat, lässt entsprechend darauf schließen, dass auch durch das operative Geschäft „geschürfte“ Bitcoin in die Bilanz übertragen wurden.

Der Ansatz, zusätzlich mit Fremdkapital Bitcoin nachzukaufen, habe dem Unternehmen dabei geholfen, „MARA als zweitgrößtes börsennotiertes Unternehmen mit Bitcoin in der Bilanz zu etablieren.“ Der „First Mover“ MicroStrategy hat zwar einen rund neunmal so großen BTC-Bestand, dafür konnte das Mining-Unternehmen jüngst aber den Vorsprung gegenüber unter anderem Coinbase, Tesla und Block deutlich ausbauen, die laut BitcoinTreasuries alle etwas weniger als 10.000 Bitcoin halten.

Mit der aktuellen Reserve von mehr als 25.000 Bitcoin dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis MARA es schafft, das vom MicroStrategy-Gründer Michael Saylor ausgerufene Zwischenziel zu erreichen. Saylor fragte den CEO von MARA auf 𝕏 in Reaktion auf den Kauf Ende Juli nämlich, ob ein Unternehmen mit diesem Namen nicht mindestens 26,2 tausend Bitcoin halten sollte. Dabei spielte der Bitcoin-Milliardär humoristisch auf die Strecke eines Marathons an – in Meilen gemessen. MARA-CEO Fred Thiel antwortete, dass dies etwas sei, über das es sich lohne, nachzudenken. Thiel kam allem Anschein nach relativ schnell zu der Erkenntnis, dass der weitere Ausbau der Bitcoin-Position sinnvoll ist.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

Artikel des Autors

Kommentare aus unserem Forum