Nach einer kleineren Durststrecke im April nehmen die Zuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs in den vergangenen Wochen wieder deutlich an Fahrt auf. In nur drei Wochen sind den Anlageprodukten mehr als drei Milliarden US-Dollar zugeflossen – 868 Millionen US-Dollar davon alleine am gestrigen Handelstag.

Währenddessen handelt der Bitcoin-Kurs wieder bei um die 71.000 US-Dollar und damit nahe an dem Mitte März gesetzten Allzeithoch von rund 73.800 US-Dollar.

Comeback bei Zuflüssen in Bitcoin-Spot-ETFs

Nach der ETF-Zulassung im Januar dieses Jahres legten die Bitcoin-Spot-ETFs eine unglaubliche Zuflussserie hin. Von Anfang Februar bis Mitte März saugten die Anlageprodukte zusammengenommen mehr als 10 Milliarden US-Dollar an Kapital auf, was selbst die bullischsten Erwartungen übertroffen hatte. Seither stagnierte nicht nur der Bitcoin-Kurs, sondern auch die Zuflüsse in die ETFs. Diese waren zeitweise sogar wieder negativ. Doch seit dem 1. Mai ist der Korrekturmodus vorbei. Der Bitcoin-Preis nimmt Hand in Hand mit der Nachfrage nach den ETFs wieder an Fahrt auf. Die kumulierten Nettozuflüsse in die ETFs befinden sich aktuell sogar mit knapp 15 Milliarden US-Dollar auf einem Allzeithoch.

 

Seit dem 13. Mai gab es bis heute ausschließlich Handelstage, in denen die Anlageprodukte zusammengenommen Kapital aufsaugten. Damit gibt es aktuell eine aktive Zuflussserie von 16 Handelstagen, in der mehr als drei Milliarden US-Dollar frisches Kapital in Bitcoin geflossen ist. Der bisherige Rekord der Bitcoin-ETFs liegt bei 17 Handelstagen in Folge.

Fast ein Rekord war auch der gestrige Zufluss von 886 Millionen US-Dollar. Nur am 12. März haben die Anlageprodukte zusammengenommen mehr Kapital aufgesaugt, und zwar 1.045 Millionen US-Dollar. IBIT, der Bitcoin-ETF von BlackRock, verzeichnete gestern alleine Zuflüsse von rund 275 Millionen US-Dollar. FBTC von Fidelity, dem hinter BlackRock und Vanguard drittgrößten Vermögensverwalter der Welt, konnte jedoch mit fast 380 Millionen US-Dollar am gestrigen Handelstag herausstechen.

Sogar GBTC von Grayscale, der Bitcoin-ETF, der von einem geschlossenen Trust in einen Spot-ETF umgewandelt werden durfte und seither primär für Verkaufsdruck sorgte, konnte gestern ordentliche Zuflüsse von knapp 30 Millionen US-Dollar ausweisen. Vergangene Woche überholte IBIT von Blackrock GBTC und ist damit nun der größte Bitcoin-Spot-ETF – Blocktrainer.de berichtete.

Das wieder stark ansteigende Interesse an den mittlerweile schon fast fünf Monate alten Anlageprodukten erstaunte einige Marktbeobachter. Andere hingegen machten sich darüber lustig, dass auf der Plattform 𝕏 vermehrt die Behauptung aufkam, dass alle, die kaufen wollten, bereits gekauft hätten. Dies scheint nämlich nicht der Fall zu sein. 

Nate Geraci, ein renommierter ETF-Analyst, griff dies mit einem ironisch gemeinten Tweet auf.

Heute flossen fast 900 Millionen US-Dollar in Spot-Bitcoin-ETFs …

Das ist richtig. Fast 1 Milliarde US-Dollar Zuflüsse an einem einzigen Tag.

Fünf Monate nach dem Start.

Mir wurde vor einigen Monaten gesagt, dass alle „degenerierten Kleinanleger“, die kaufen wollten, dies bereits getan hätten und niemand mehr übrig sei.

Wie kann das sein?
Nate Geraci, ETF-Analyst

Wie aus den Einreichungen der berichtspflichtigen Vermögensverwalter hervorging, war das institutionelle Interesse an den Spot-ETFs besonders hoch – Blocktrainer.de berichtete. Neben einigen Hedgefonds baute auch der erste US-Pensionsfonds über die neuen Anlageprodukte eine Bitcoin-Position auf. Kleinanleger scheinen derweil noch kaum in den Markt wieder zurückgekehrt zu sein.

Ob die derzeitige Zuflussserie bei den Bitcoin-ETFs anhält und welche großen Finanzdienstleister für das zweite Quartal berichten werden, Bitcoin-Positionen über die ETFs aufgebaut zu haben, gilt es abzuwarten. Sollte aber die Nachfrage nach den börsengehandelten Bitcoin-Fonds weiterhin auf diesem hohen Niveau bleiben, so sollte auch einem neuen Allzeithoch im Bitcoin-Kurs nichts mehr im Wege stehen.

Über den Autor: Tristan

Tristan ist studierter Volkswirt mit journalistischer Erfahrung außerhalb von Blocktrainer.de. Seit 2020 ist Tristan im Bitcoin-Space aktiv, schon in den Jahren zuvor beschäftigte er sich mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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